Zollikon Hl. Dreifaltigkeit
Schlicht und doch elegant steht die von Marco Caretta und René Kupferschmid 1996/1997 erbaute Kirche Hl. Dreifaltigkeit unweit der Ortsmitte von Zollikon. Die künstlerische Ausstattung von Anton Egloff findet ihre Höhepunkte in einem Blick ins Weltall und einem originell gestalteten Kreuzweg.
Patrozinium | Hl. Dreifaltigkeit |
Baujahr | 1997 |
Architekt | Marco Caretta und René Kupferschmid |
Grösse der Kirchgemeinde | 4’400 |
Politische Gemeinden | Zollikon und Zumikon |
Geschichte
Die Katholiken von Zollikon konnten am 6. April 1931, einem Ostermontag, ein erstes eigenes Gotteshaus beziehen: ein kleines, einfaches Kirchlein, der Hl. Dreifaltigkeit gewidmet. Zuvor hatten sie entweder die Gottesdienste in der Kirche St. Georg Küsnacht oder St. Anton in Zürich-Hottingen besuchen müssen. Da für das Gemeindeleben weitere Räumlichkeiten vonnöten waren, das Geld dafür aber fehlte, kaufte der damalige Pfarrer von Zollikon, Ambros Zurfluh, eine alte Militärbaracke. Sie wurde in Fronarbeit aufgestellt und erfüllte bis zur Errichtung des heutigen Pfarreizentrums 1977 ihren Zweck. Mit dem Neubau der beiden Architekten Marco Caretta und René Kupferschmid von 1996/1997 erhielten die Zolliker dann ein Gotteshaus von angemessener architektonischer Qualität. Eingeweiht wurde sie am 29. Juni 1997 durch Weihbischof Peter Henrici.
Architektur & Kunst
Die neue Dreifaltigkeitskirche ist mit dem Pfarreizentrum von 1977 und dessen Erweiterung von 2016 um eine Piazetta gruppiert. Ein gedeckter Portikus verbindet die Gebäude miteinander zu einer geschlossenen Gesamtanlage. Die Kirche präsentiert sich von aussen als grosser Rundbau, der von dunkel gewordenen Bändern aus Kupferblech eingefasst ist. Farblich und materialmässig korrespondiert sie mit dem Glockenträger.
Die volle Bedeutung ihrer Fassade offenbart sich dann im Innern – in Verbindung mit der künstlerischen Gestaltung durch Anton Egloff, die in enger Zusammenarbeit mit den Architekten erfolgte. Die runde Aussenwand stellt die Ewigkeit dar und ist Symbol zum Himmelsgewölbe. Die quadratischen Fenster dienen der Aufhellung der Kreuzwegstationen mit Tageslicht. Das Farbglas ist geätzt und zeigt Symbole des Leidensweges von Jesus.
Tageslicht erhält der Innenraum durch einen Fensterkranz im Dach. Der opake Teil der Decke wird getragen durch ein filigranes Fachwerk aus Stahlrohren, womit die Konstruktion gezeigt und gleichzeitig der ästhetischen Gestaltung dienstbar gemacht wird. Das liturgische Zentrum besteht aus einer ovalen Altarinsel; die Stühle für die Gottesdienstbesucher sind im Halbkreis darum herum gruppiert. Unter dem Altar ist eine Steinintarsie eingelassen, die das Geheimnis der göttlichen Dreifaltigkeit darstellt, und die Chorwand dahinter weckt mit dem Abbild des Sternenhimmels eine Ahnung von der göttlichen Unendlichkeit und Ewigkeit. Der Tabernakel besitzt als Besonderheit honigfarbene Glasplatten, die je nach Lichtintensität in der Kirche das Ziborium erkennen lassen.
Rechterhand lädt eine Marienkapelle zum stillen Gebet ein. Sie kann durch das Öffnen einer Wand aus farbigem Glas mit der Kirche verbunden werden. Gleich darauf befindet man sich unter der grossen Empore, die neben der Orgel auch Platz für Sänger und Instrumentalisten bietet und in ihrer Bogenform beinahe wie eine geöffnete Hand wirkt für das, was ihr von der gegenüberliegenden Altarseite her angeboten wird.