Pfäffikon ZH, St. Benignus
In Pfäffikon steht die einzige Kirche im Kanton Zürich, die den Hl. Benignus geweiht ist − in Anlehnung an die frühmittelalterliche Kirche auf dem Kastell Irgenhausen, die ebenfalls ihm geweiht war. Benignus stammte der Legende nach aus Kleinasien und war im 2. und 3. Jahrhundert vor allem im Burgund als Missionar tätig.
Patrozinium | Hl. Benignus |
Baujahr | 1963 |
Architekt | Walter Moser (Sanierung) |
Pfarreigrösse | 5’800 |
Politische Gemeinden |
Fehraltorf, Hittnau, Pfäffikon, Russikon |
Geschichte
Die damals rund 350 Katholiken von Pfäffikon und der näheren Umgebung wurden ab 1893 von den Geistlichen der neu entstandenen Missionsstation Wetzikon betreut. Der Wunsch nach einer eigenen Seelsorgestelle in Pfäffikon führte dazu, dass die Katholiken am 17. April 1923 Land für den Bau einer eigenen kleinen Kirche erwarben. Am 25. August 1925 konnte die seit der Reformation erste katholische Kirche von Pfäffikon eingesegnet werden; geweiht war sie dem Hl. Herz Jesu. 1927 wurde das Pfarrhaus errichtet, und im Sommer 1928 erhob der Bischof von Chur Pfäffikon zur eigenständigen Pfarrei.
Da die Kirche in den 1950er Jahren für die wachsende Gemeinde zu klein wurde, drängte sich ein Neubau auf. Die Grundsteinlegung fand am 27. Mai 1962 statt, und am 3. November 1963 wurde die Kirche eingeweiht. Das Patronat wechselte zum Hl. Benignus.
Die heutige Orgel wurde 1976 angeschafft, und 1989 erfolgte eine Innenrenovation, bei der auch die Glasbausteine im Chor farbig gestaltet wurden. 2010/2011 wurde die Kirche und das Pfarreizentrum durch Architekt Walter Moser saniert. Damals kam auch eine Reliquie des Hl. Benignus in den neugeschaffenen Altar.
Architektur & Kunst
Auf die Lage der Kirche verweist der von weitem gut sichtbare Turm, dessen fünf Glocken auf die Melodie des „Salve Regina“ gestimmt sind. Ungewöhnlich ist sein dreieckiger Grundriss. Durch ein 2010 erbautes Foyer, welches das bisherige Vordach ersetzt, gelangt der Besucher ins Innere der Kirche. Der einschiffige Raum weist einen polygonalen Grundriss auf und wird im Altarraum spitzförmig abgeschlossen. Das Kirchendach steigt vom Eingangsbereich her an, sodass über dem Altarbereich die Raumhöhe am grössten ist.
Beim Bau der Kirche war das II. Vatikanische Konzil noch nicht im Gange, weshalb der massive Steinaltar ursprünglich auf die Chorwand und das von der Decke herabhängende Kruzifix ausgerichtet war. Der Tabernakel befand sich dabei auf dem Altar. Nach dem Konzil wurde dieser den Gläubigen zugewendet, und der Tabernakel fand auf der rechten Seite an der Wand seine Aufstellung.
2010 wurde der Altarraum von Walter Moser erneut umgestaltet. Auf der rechten Seite der Kirche ist eine Kapelle angebaut, deren Wand zur Kirche hin geöffnet werden kann.