Oberengstringen St. Mauritius
In Oberengstringen steht die jüngste Kirche, die der Architekt Fritz Metzger im Kanton Zürich erbaut hat. Sie besticht durch die elegante Deckenarchitektur und durch das grosse Glasbild von Diether F. Domes, das 2014 an der Altarwand angebracht wurde und seither zur Raumwirkung wesentlich beiträgt.
Patrozinium | Hl. Mauritius |
Baujahr | 1964 |
Architekt | Fritz Metzger |
Pfarreigrösse | 3’200 |
Politische Gemeinde | Oberengstringen, Unterengstringen |
Geschichte
Nachdem die Kirchgenössigkeit der Katholiken in Unter- und Oberengstringen lange Zeit immer wieder gewechselt hatte, wurden 1923 beide Dörfer der Pfarrei St. Josef Schlieren unterstellt. 1940 kam Obernegstringen zur Pfarrei Heilig Geist Zürich-Höngg. Nach dem 2. Weltkrieg wuchs der Ort derart stark, dass man die Errichtung einer eigenen Pfarrei ins Auge fasste. Zwar konnte mitten im Ortszentrum von einem alteingesessenen Engstringer Katholiken günstig gelegenes Land erworben werden, doch fehlten nach dem Krieg für den Bau die nötigen finanziellen Mittel.
1960 erhielt Fritz Metzger den Projektauftrag für den Bau. 1962–1964 wurde die Kirche errichtet und am 31. Mai 1964 eingeweiht. Im Spätherbst 1963 erhob Bischof Johannes Vonderach das Pfarreirektorat Engstringen zur selbständigen Pfarrei, der schliesslich 1985 auch Weiningen-Dorf zugeteilt wurde.
Architektur & Kunst
Der sakrale Charakter von St. Mauritius zeigt sich dem Passanten nicht ohne weiteres – praktisch nur der markante Glockenturm weist darauf hin. Fritz Metzger errichtete die Kirche samt Pfarreizentrum und Pfarrhaus auf engem, gegen Süden abfallendem Gelände. Um die Kirche vom Lärm der vielbefahrenen Strasse abzuschirmen, gestaltete er die Wände auf jener Seite ohne Fensteröffnungen. Die Kirche wurde aus weissgestrichenem Beton erbaut, der als bestimmendes Material der Kirche einen nüchternen und klaren Charakter verleiht.
Raffiniert ist die Lichtführung in den Kirchenraum, die durch eine komplexe Struktur von Oberlichtern im Flachdach erfolgt. Je nach Tageszeit ändert das einfallende Sonnenlicht die Stimmung. Buntglasfenster von Paul Stöckli malen bei morgendlichem Sonnenschein einen wandernden Farbkomplex auf die Chorwand und die davor sich befindenden Gegenstände.
Fritz Metzger hat sich in Engstringen von der längsgerichteten Wegekirche abgewandt und sie durch ein Querrechteck ersetzt, wodurch die Gläubigen nahe um den Altar versammelt sind. Albert Schilling schuf den Altarbereich; die Nähe der liturgischen Orte zueinander sollen den Gläubigen den Zusammenhang von Kreuzesopfer, Auferstehung, Erlösung, Taufe und Verkündigung wieder stärker ins Bewusstsein bringen.
Bei der Renovation 2014 erhielt die Kirche als Ersatz für die früheren Wandteppiche ein Altarbild von Diether Domes. Das Bild zeigt eine geteilte Hostie, die auf die Eucharistie-Feier als spirituelle Mitte des Gemeindelebens verweist. Darunter werden in blaugrünen Farbtönen das Wasser und die Erde symbolisiert, Sinnbild für die Taufe und für das irdische Dasein, in dem die christlichen Werte täglich gelebt werden sollen.