Hütten St. Jakobus
Ihre Konstruktion als reiner Betonbau wäre der Kirche St. Jakobus fast zum Verhängnis geworden: Bereits wenige Jahre nach ihrer Weihe drang Wasser ins Innere und richtete derart grosse Schäden an, dass die Pfarrei vor der Wahl stand, die Kirche entweder wieder abzureissen oder aber komplett mit einer zweiten Aussenhülle zu umbauen. Man entschied sich für letzteres, wodurch die originelle Kirche erhalten blieb.
Patrozinium | St. Jakobus der Ältere |
Baujahr | 1969 |
Architekt | Kurt Federer |
Pfarreigrösse | 1’400 |
Politische Gemeinde | Hirzel, Hütten, Schönenberg |
Geschichte
Mit seinem Patrozinium erinnert das Gotteshaus an die St. Jakobskapelle, die im Mittelalter in Hütten gestanden hatte. Ab 1922 fanden im benachbarten Schönenberg in der neu errichteten katholischen Kirche regelmässig Gottesdienste statt. In Hütten selber wurden ab März 1961 in einer alten Werkgarage Messfeiern abgehalten. Das Lokal erwies sich jedoch rasch als zu klein, sodass der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus entstand. Nachdem ein erstes Projekt abgelehnt worden war, kam das zweite, das von Kurt Federer stammte, zur Ausführung. Am 27. Juli 1969 weihte der Basler Bischof Anton Hänggi im Auftrag des Churer Bischofs die neu erbaute Kirche.
Architektur & Kunst
Ähnlich wie die Kirche Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp besitzt auch die Kirche St. Jakobus mehr als einen Turm. Die Türme sind unabhängig voneinander gestaltet sind und nehmen dennoch aufeinander Bezug. Während der kleinere Turm in seinem Inneren den Tabernakel als Mittelpunkt der ganzen Kirche birgt, dient der grössere als Glockenträger.
Vom Vorplatz gelangt der Besucher auf spiralförmigem Weg ins Innere der Kirche, in deren Zentrum sich der Altarraum befindet. Die halbkreisförmig angeordneten Bänke nehmen den Grundriss der Kirche auf. Ein Lichtschacht, der aus drei Elementen besteht und damit auf die Trinität verweist, leitet das Tageslicht auf den Altar. Die Gestaltung des Tabernakels in Form einer Kugel zeigt schliesslich, worauf die ganze Konzeption dieser Kirche hinaus will: Der spiralförmige Weg, die Kreissegmente des Grundrisses und die halbkreisförmige Anordnung der Bänke – alles hat zum Ziel, den Gläubigen zur Realpräsenz Gottes in den geweihten Hostien hinzuführen, die im Tabernakel aufbewahrt sind. Auch das Glasfenster von Ferdinand Gehr, das neben dem Tabernakel eingebaut ist, verweist mit seinen runden Elementen auf Gottes Gegenwart in den geweihten Hostien.