Hirzel St. Antonius
Als einzige Kirche im Kanton ist diejenige von Hirzel dem Wüstenvater St. Antonius geweiht, der um 300 n.Chr. gelebt hat und nicht mit dem gleichnamigen mittelalterlichen Hl. Antonius von Padua verwechselt werden darf. Die Weiheurkunde von 1991 erklärt das Patrozinium: „Mit der Weihe auch der neuen Kirche auf den Namen des heiligen Abtes Antonius bekunden wir die Dankbarkeit unseren Vorfahren gegenüber. In der Mehrzahl Bauern, haben sie, sich dem Schutze ihres Patrons anvertrauend, in diesem von der Landwirtschaft geprägten Gebiet die Pfarreigemeinschaft aufgebaut.“
Patrozinium | Hl. Antonius der Grosse |
Baujahr | 1991 |
Architekt | Egon Dachtler |
Pfarreigrösse | 1’400 |
Politische Gemeinden | Hirzel, Hütten und Schönenberg |
Geschichte
Die ersten Katholiken im Ort konnten ab 1865 in der neu gegründeten Missionsstation Horgen den Gottesdienst besuchen. Als 1923 in Schönenberg eine Kapelle errichtet wurde, war der dortige Seelsorger auch für Hirzel zuständig. 1927 wurde vor Ort ein Kirchenbaufonds gegründet. Ab 1933 fanden in Hirzel regelmässig Sonntagsgottesdienste statt und ab 1944 wohnte auch ein Priester im Ort. Auf einem Areal, das 1941 gekauft worden war, errichtete man 1946-1947 ein erstes bescheidenes Gotteshaus. 1949 wurde Hirzel zur eigenständigen Pfarrei, die in den folgenden Jahrzehnten wegen des Zuzugs von Katholiken stetig wuchs.
Als sich abzeichnete, dass man die zu klein gewordene Kirche durch einen Neubau ersetzen wollte, kaufte man 1985 das Nachbargrundstück dazu, schrieb 1988 einen Architekturwettbewerb aus und errichtete 1990-1991 das heutige Gotteshaus samt Pfarreizentrum. Am 8. September 1991 weihte Georg Holzherr, der Abt des Klosters Einsiedeln, die von Egon Dachtler erbaute Kirche feierlich ein.
Architektur & Kunst
Südlich vom Ortszentrum steht St. Antonius auf abschüssigem Terrain. Ein Pultdach verleiht dem Bau eine dynamische Aufwärtsbewegung. Ein südlich gelegener Lichtgaden leitet Tageslicht in die Kirche. An sie ist das Pfarreizentrum rechtwinklig angebaut, sodass ein Vorplatz entsteht, auf dem sich auch der freistehende Turm erhebt. Der geostete Gottesdienstraum besteht aus einem Längsrechteck, der zusätzlich an der Nordwand eine konvexe Ausbuchtung für die Orgel besitzt. Josef Rickenbacher schuf die liturgische Ausstattung. Noch aus der Vorgängerkirche stammt eine Kopie der Schwarzen Madonna von Einsiedeln; der bekannte Wallfahrtsort liegt nur wenige Kilometer von Hütten entfernt.