Fällanden St. Katharina von Siena
Die Kirche St. Katharina von Siena ist die römisch-katholische Kirche von Fällanden samt den Ortsteilen Pfaffhausen und Benglen. Sie ist die einzige Kirche, die im Bistum Chur zu Ehren der Mystikerin und Kirchenlehrerin Katharina von Siena (1347–1380) geweiht wurde.
Patrozinium | Hl. Katharina von Siena |
Baujahr | 1992 |
Architekt | Peter Brader und Urs Nüesch |
Grösse des Seelsorgeraums | 11’700 |
Politische Gemeinden | Dübendorf, Fällanden, Schwerzenbach |
Geschichte
Ab 1902 wurden die ersten Katholiken, die sich in Fällanden niedergelassen hatten, von Dübendorf aus betreut. Als ab den 1960er Jahren eine rege Bautätigkeit einsetzte, nahm die Anzahl der Katholiken stetig zu. Dies veranlasste die Pfarrei Maria Frieden Dübendorf, 1966 das Land für die heutige Kirche St. Katharina zu erwerben. Die Realisierung des Baus liess jedoch noch 25 Jahre auf sich warten. Der Bischof entsandte daraufhin einen Seelsorger, der vor Ort Wohnsitz nahm, und ernannte Fällanden per 1. September 1975 zum Pfarrvikariat, zugehörig zu Maria Frieden Dübendorf. Ihm wurden auch Benglen und Pfaffhausen zugeteilt.
1989–1991 erbauten Peter Brader und Urs Nüesch die Kirche St. Katharina von Siena. Sie wurde am 12. Mai 1991 von Dominikus Löpfe, dem Abt des Klosters Muri-Gries, geweiht. Das Fällander Gotteshaus ist das einzige im Bistum Chur, das der Hl. Katharina von Siena geweiht ist. Sie war eine bedeutende mittelalterliche Mystikerin und wurde von Papst Johannes Paul II. 1999 zur Patronin Europas ernannt.
Architektur & Kunst
Die Kirche steht am Ortsrand von Fällanden und grenzt gleichzeitig an das Naturschutzgebiet am Greifensee. Ein gerader Weg führt den Besucher von der Strasse über den Vorplatz unter dem Turm hindurch in die Kirche bis vor den Altar. Die Architekten gestalteten das Gebäude bewusst niedrig; einzig der Glockenturm überragt die Kirche und gibt der Breite des Gebäudes ein vertikales Gegengewicht. 2012 wurde der ursprünglich offene Turm eingehaust.
Einzigartig ist die Bauphilosophie, die dem Kirchengebäude zugrunde liegt: Neben dem gut sichtbaren Glockenturm besitzt es zwei weitere, niedrigere Türme. Die Farbgebung sowie die Höhe dieser drei Türme berechnen sich aus Mass, Ton, Farbe und Zeit. Die eindrückliche Dachkonstruktion prägt den Innenraum des Gotteshauses. Die Architekten selber gestalteten auch die liturgischen Orte, sodass Altar, Ambo, Tabernakel und Taufstein die Dachkonstruktion aufgreifen.
Franco Giulio Giacomel schuf die Glasfenster sowie das Eingangsportal. Dieses stellt ein Velum dar, ein liturgisches Segel. Ein zweites Fenster ist über dem Eingangsportal eingelassen und zeigt die Kirchpatronin, die Hl. Katharina von Siena, mitten unter ihren Mitschwestern. In der Werktagskapelle ist ein weiteres Glasfenster eingebaut, das mit abstrakten Formen und grünen Farbtönen die Schöpfungsgeschichte erzählt. 2009 wurde die ursprüngliche Ausstattung durch ein Vortragskreuz und Altarkerzenständer von Josef Caminada ergänzt.
Die Orgel war ursprünglich von der Firma Kuhn 1981 erbaut worden, um während der Renovation der Stadtkirche Winterthur als Ersatz für das nicht zugängliche Instrument zu dienen. Im Jahr 2000 erwarb die Kirchgemeinde Dübendorf die Orgel für das Fällander Gotteshaus. Das Instrument wurde vor seinem Einbau an die architektonischen und farblichen Gegebenheiten der Kirche angepasst.