Embrach Kirche St. Petrus
Als eine der wenigen Zürcher Gemeinden besitzt Embrach zwei katholische Gotteshäuser: die Kapelle von 1924 beim Bahnhof und die nicht weit davon entfernte Kirche von 1980. Beide sind dem Hl. Petrus geweiht. Erbaut wurde die Kirche von den Architekten Felix Loetscher und Robert Tanner, die damals in der Region rund um Winterthur etliche Sakralbauten realisieren konnten.
Patrozinium | Hl. Petrus |
Baujahr | 1980 |
Architekt | Felix Loetscher und Robert Tanner |
Pfarreigrösse | 4’300 |
Politische Gemeinden | Embrach, Freienstein-Teufen, Lufingen, Oberembrach und Rorbas |
Geschichte
Nachdem Embrach 1924 eine katholische Kapelle erhalten hatte, wuchs die Pfarrei in den folgenden Jahrzehnten weiter. Mit der Zeit musste für die immer zahlreicher werdenden Pfarreimitglieder die Zahl der Gottesdienste in der kleinen Kapelle von zwei auf fünf erhöht werden. Der Bau einer Kirche in angemessener Grösse drängte sich auf. Für eine solche samt Pfarreizentrum war die dortige Parzelle jedoch zu klein. Dies erwies sich im Nachhinein als Glücksfall, konnte so doch die ursprüngliche Kapelle erhalten werden.
1972 konnte unweit der Kapelle das nötige Bauland erworben werden; den Wettbewerb für das neue kirchliche Zentrum gewannen Felix Loetscher und Robert Tanner. 1979/1980 errichteten sie die Kirche samt Zentrum und Pfarrhaus, und am 15. Juni 1980 weihte Bischof Johannes Vonderach das Gotteshaus feierlich ein. 2004/2005 erfolgte ein Ausbau durch Walter Hollenstein; dabei wurde auch ein Meditationsraum an die Kirche angefügt.
Architektur & Kunst
Das Pfarreizentrum befindet sich am Dorfrand und grenzt an ein Naturschutzgebiet. Deswegen wurde es bewusst zurückhaltend gestaltet. Loetscher und Tanner beliessen den an sich massiven Kirchturm niedrig und hielten das Kirchendach flach; der Fassade gaben sie einen dezenten Farbanstrich.
Über ein Foyer gelangt der Besucher ins Innere der Kirche. Dem Geist der Zeit entsprechend wurde der Kirchenraum nicht für die ausschliessliche Nutzung als Gottesdienstraum gestaltet. Mit einer Schiebewand kann der Raum in eine Kapelle und in einen auch profan nutzbaren Saal getrennt werden. Stühle sind im Halbkreis um den leicht erhöhten Altarraum gruppiert.
2019 wurde der Kirchenraum von Jörg Niederberger neugestaltet: Ein schlichtes Kreuz an der Chorwand zieht den Blick auf sich. Der gelb leuchtende Kreis hinter dem Kreuz erinnert an die aufgehende Sonne und damit an die Auferstehung von Jesus an Ostern, verweist aber auch auf die Eucharistie, zu der sich die Gemeinde im Kirchenraum versammelt. Von der ursprünglichen Ausstattung der Kirche erhalten geblieben ist der Tabernakel von Ro Studer-Koch, der zusammen mit einer Muttergottesfigur und einer Pietà in der blaugestrichenen Andachtsnische aufgestellt ist.
Bei der Erweiterung des Pfarreizentrums 2004/2005 wurde an die Kirche ein Meditationsraum angebaut. Urs Kamm liess sich vom Bach, der im Naturschutzgebiet unterhalb des Pfarreizentrums fliesst, inspirieren und malte drei Bilder, die biblische Texte mit dem Element Wasser enthalten. Das Wandkreuz ist ein Spätwerk von Alois Spichtig von 2006. Es besteht aus Buchenholz und Granit und verleiht dem Raum zusammen mit den biblischen Texten auf den blauen Bildern seine christliche Prägung.