Dürnten-Tann, Hl. Dreifaltigeit
Die Kirche Hl. Dreifaltigkeit ist ein moderner Betonbau mit einem weithin sichtbaren Glockenturm, ganz im Stil der 1960er-Jahre. Was viele nicht wissen: Die heutige Pfarrei Rüti-Dürnten-Bubikon entstand aus der ältesten Missionsstation des ganzen Zürcher Oberlandes und hat mittlerweile eine über 150-jährige Geschichte.
Titularfest | Hl. Dreifaltigkeit |
Baujahr | 1967 |
Architekt | J.A. Weber |
Pfarreigrösse | 6’400 |
Politische Gemeinden | Bubikon, Dürnten, Rüti |
Geschichte
Mit Hilfe des Piusvereins (gegr. 1857) und der Inländischen Mission (gegr. 1863) entstand im traditionell reformierten Zürcher Oberland zuerst die Missionsstation Pilgersteg, die sich auf dem Boden der Gemeinde Dürnten befand: Am 17. Juni 1866 wurde dort die erste Messe im Zürcher Oberland seit der Reformation gefeiert. Die Seelsorge übernahm das nahe gelegene Kapuzinerkloster Rapperswil. 1877 kaufte dann das Kloster Rapperswil in Dürnten-Tann das Areal, auf dem die heutige Dreifaltigkeitskirche steht.
1883 wurde Rüti, unter Einschluss von Dürnten, zur Pfarrei erhoben, und 1887 wurde das Pfarrhaus errichtet. Am 14. September weihte Bischof Johannes Fidelis Battaglia die fertig ausgestattete erste, neogotische Kirche der Heiligsten Dreifaltigkeit. 1899 wurde der Bau eines Kirchturms beschlossen, welcher am 29. Juli 1906 fertiggestellt wurde und eine Höhe von 54 Metern besass.
Nach der öffentlich-rechtlichen Anerkennung der katholischen Gemeinden im Kanton Zürich am 11. Juli 1963 wurde durch die Gelder aus der Kirchensteuer der Bau einer neuen Kirche samt Pfarrhaus und Pfarreizentrum möglich. Architekt war J. A. Weber. Am 21. August 1966 legte Generalvikar Teobaldi den Grundstein, und am 8. Oktober 1967 weihte Bischof Johannes Vonderach das neue Gotteshaus feierlich ein. 2013 wurde der Innenraum der Kirche renoviert.
Architektur & Kunst
Der massive Betonkubus der Dreifaltigkeitskirche und der schlanke, durchbrochene Turm bilden in ihrer Gegensätzlichkeit ein spannungsvolles Paar. Der quadratische Gottesdienstraum wird in der Diagonalen genutzt: Der Altarbereich ist in der südwestlichen Ecke positioniert; die Bänke sind in drei Segmenten darum herum angeordnet.
Die liturgischen Orte hat Albert Wider geschaffen. Den Tabernakel gestaltete er unabhängig vom Altar in Form einer Stele. Auf dessen Vorderseite sind Kelch und Hostie dargestellt, auf der hinteren der Lebensbaum. Zwischen Ambo und Altar befand sich ursprünglich das Vortragekreuz, welches mit dieser Platzierung zeigte, dass sowohl Altar als auch Ambo Jesus Christus verkündigen. Links des Chorraumes findet sich der Taufbrunnen, auf dem die Sieben Gaben des Hl. Geistes eingeschrieben sind: Weisheit und Verstand, Rat und Stärke, Gelehrsamkeit, Frömmigkeit und Gottesfurcht.
Beim Eingangsbereich wurde 1994 als Kunstwerk auf blauem Grund eine symbolhafte Darstellung des menschlichen Lebens angebracht.